23cm Yagi

Den TS-2000X habe ich ja nun schon eine Weile; bisher war er auf allen Bändern im Einsatz - mit Ausnahme von 23cm. Zwar hatte ich schon lange eine Groundplane zusammengelötet, aber mehr als ein Jux war das kaum.
Dann begann ich kürzlich wieder nach Antennen Ausschau zu halten, verlor aber schnell das Interesse, etwas zu kaufen, dazu noch im Ausland, da im HB9-Land die Auswahl sehr, sehr klein ist.
Also gut, es führt dann doch kein Weg am Selbstbau vorbei. Die gängigen Designs basieren auf den Berechnungen von DL6WU. Bisher war ich es gewohnt, nach DK7ZB zu bauen, also mit gestreckten Dipolen in 28Ω Technik; vor dem Bau eines Faltdipols war ich wenig angetan, da ich zunächst auch nicht wusste, welches Material dazu zum Einsatz kommen sollte. Ich erinnerte mich dann an eine kleine Rolle Kupferrohr, welches ich mal als Restposten gekauft hatte und nun in der Kiste mit Kabelresten lag. 3mm Durchmesser; da ich einst eine Loop auf dickerem Kupferrohr gebaut hatte, war ich gewarnt vor Abknicken des Rohr; allerdings stellte sich schnell heraus, dass da bei dem dünnen Röhrchen keine Gefahr bestand; so war der Dipol gebogen, bevor überhaupt etwas von der Antenne existierte.

Der nächste Weg führte in den Baumarkt in F. Auf Lager zuhause fanden sich Alurohre, allerdings wollte ich für die Direktoren und den Reflektor Massivalu, welches sich auch schnell fand, 6mmm dick, 2m insgesamt; dazu ein Boom mit 16mm x 16mm, 1m - alles zu genug für eine 15-Element Yagi.
Bei den DK7ZB-Yagis sind die parasitären Elemente isoliert auf dem Boom aufgebracht; dazu mit metrischen Schrauben befestigt - kein Problem bei Rohr mit 8mm Durchmesser; hier aber waren die parasitären Elemente nur 6mm dick, massiv und dazu im Boom selbst plaziert. Dazu boten sich self-tapper Schrauben an, rostfrei, von oben her das Element anstechend.
Noch während des Zuschneidens der Elemente bemerkte ich meinen Fehler: ich hatte die Berechnung mit einem Boomdurchmesser von 10mm gemacht, hatte allerdings einen mit 16mm, und da die Elemente leitend durch den Boom gehen, musste sie dem Boomdurchmesser entsprechend länger geschnitten werden.
Somit erwiesen sich etwa 6 Elemente als zu kurz; die anderen waren zwar für die ursprünglich vorgesehene Position auch zu kurz, konnten aber nach weiter aussen verschoben werden, während längere Elemente in Dipol-Nähe neu zugesägt und geschliffen werden musste. Schlussendlich habe ich so etwa 55cm Material verschwendet, soweit also verschmerzbar.
Wie ich schon oft gesagt habe, gibt es in China nicht nur Mist zu kaufen; so sind auch die N-Buchsen mit Flansch mit Teflondielektrikum hochwertig, waren aber auch nicht die billigsten mit etwa 2$ pro Stück; dazu lassen sie sich leicht löten - also perfekt für diesen Zweck; die Anpassleitung wurde aus RG402 gefertigt und entsprechend auf dem Flansch aufgelötet.
Die erste Messung nach Fertigstellung war wenig erbauend; -9dB return loss auf 1296MHz. Das Biegen des Dipols führte schliesslich dazu, dass die Umwegsleitung brach und neu gemacht werden musste; dann sah es aber anders aus; zusammen mit dem Drehen an Schrauben der parasitären Elemente zeigte sich schliesslich -21dB return loss; eine Ladung Plast 2000 erhöhte auf -18dB - für mich zufriedenstellend; noch am gleichen Tag kam sie aufs Dach.